Zweiter Deutscher Präventionskongress der DGPZM - endlich wieder
„Mit der zweiten Auflage unseres Kongresses und rund 80 Gästen sind wir unter den gegebenen Umständen sehr zufrieden. Wir haben einen sehr lebendigen Kongress mit sehr spannenden Vorträgen und einem lebhaften Austausch zwischen den Teilnehmenden und den Vortragenden erlebt“, so der Präsident der DGPZM, Prof. Dr. Stefan Zimmer von der Universität Witten/Herdecke.
Als programmatischen Schwerpunkt habe die Fachgesellschaft die Parodontologie ausgewählt, da es durch die neuen PAR-Richtlinien zu diesem Thema auch den größten Informations- und Diskussionsbedarf gibt.
Erster Kongress-Tag
In den ersten Kongress-Tag startete Prof. Dr. Cornelia Frese von der Uni Heidelberg. Sie präsentierte das Konzept der „Box elevation“, mit der sich chirurgische Kronenverlängerungen beim Unterschreiten der biologischen Breite vermeiden lassen.
Anschließend referierte Prof. Dr. Claudia Barthel-Zimmer von der Uni Witten/Herdecke zu Paro-Endo-Läsionen und stellte sehr strukturiert die Vorgehensweise der Diagnose und Therapie dar.
PD Dr. Gregor Petersilka aus Würzburg beleuchtete ein Thema, das alle Prophylaxe-Fachkräfte bewegt: das Arbeiten mit Luft-Pulver-Wasser-Strahlgeräten mit milden Abrasivstoffen wie Glycin und Erythrit. Dabei ging er auch auf die Frage ein, ob diese Geräte angesichts von Corona aufgrund des produzierten Aerosols besonders riskant sind.
Den Abschluss des Tages bildete der Vortrag von Katja Effertz, Leitung Kundenbetreuung OPTI health consulting GmbH aus Karby. Mit ihren Ausführungen zum Thema „Zufriedenheit von Mitarbeitenden“ traf sie den Nerv vieler Zuhörenden, was sich auch an der angeregten Diskussion zeigte. Diesen Themenkomplex möchten die Veranstalter im kommenden Jahr verstärkt aufgreifen.
Zweiter Kongress-Tag
Der zweite Kongress-Tag gehörte zunächst dem Thema Prävention: Prof. Dr. Stefan Zimmer beleuchtete die Mythen und Fakten der häuslichen Mundhygiene und Prof. Dr. Dirk Ziebolz von der Uni Leipzig ging der Frage nach, welche Zusammenhänge zwischen Mundgesundheit und Allgemeinerkrankungen tatsächlich belegt sind und was die Konsequenzen für unsere Arbeit sind.
Vorträge von Prof. Dr. Nicole Arweiler von der Uni Marburg zum Stellenwert der maschinellen Instrumentierung in der Parodontaltherapie sowie von Dr. Lutz Laurisch aus Korschenbroich zum Stellenwert der Speicheldiagnostik in der Praxis rundeten den Vormittag ab.
Nach der Mittagspause ging es mit drei sehr aktuellen Themen weiter: Zunächst präsentierte Prof. Arweiler in ihrem zweiten Vortrag die Konsequenzen der neuen PAR-Klassifikation für die Praxis und machte deutlich, dass die Klassifikation mit einiger Übung nicht so kompliziert ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Eine der Spezialistinnen in Deutschland zum Thema Fluorid und Hydroxylapatit, Prof. Dr. Carolina Ganß von der Uni Gießen, stellte in ihrem Vortrag den wissenschaftlichen Forschungsstand zu beiden Substanzen dar und brach eine Lanze für die Empfehlung von Fluorid-Zahnpasten. Den Abschluss des spannenden Kongresses bildetete die Präsentation von Prof. Dr. Christian R. Gernhardt von der Uni Halle. Er setzte sich mit der Problematik der Periimplantitis auseinander und gab wertvolle Hinweise zu ihrer Behandlung.
Der 3. Deutsche Präventionskongress findet am 13. und 14. Mai 2022 in Hamburg statt.

